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Berufliche Weiterbildung: Multiprofessioneller Basiskurs Palliative Care für pflegende und psychosoziale Berufe (4 Wochen) (2025/2026)
Inhalt der Veranstaltung
Anmeldung zur Veranstaltung
Nach dem Curriculum M. Kern, M. Müller, K. Aurnhammer
Zertifikat nach dem Curriculum der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin
Seminar gemäß den Anforderungen nach § 39a SGB V

„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben zu geben.“ Dieser Ausspruch von Cicely Saunders, der Begründerin der Hospizbewegung bringt es auf den Punkt: Es ist unsere Aufgabe, mit und für die Pflegebedürftigen die letzten Tage, Wochen oder gar Monate zu gestalten, damit sie diese in Würde verbringen können. Pflegekräfte und Ärzt*innen benötigen eine besondere Qualifikation, um Schwerstkranke und Sterbende sowie ihre Familien zu begleiten. Den Patient*innen im fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren Erkrankung und sterbenden Menschen zu einer möglichst hohen Lebensqualität zu verhelfen und die Angehörigen dabei zu integrieren – diese Kompetenz erlangen die Teilnehmer*innen in dieser beruflichen Weiterbildung. Die Inhalte des Seminars basieren auf dem Curriculum von M. Kern, M. Müller und K. Aurnhammer. Die Methodenwahl im Kurs variiert zwischen Präsentationen und Referaten, Diskussionsrunden, Gruppenarbeit, Fallarbeit, kollegialem Feedback, Demonstrationen, kreativen Methoden, Körperarbeit, Rollenspielen und Übungen zur Selbstreflexion. Bevorzugt werden teilnehmer*innenorientierte Methoden eingesetzt, die aktives und selbstgesteuertes Lernen unterstützen.

Zentrale Zielsetzung des Kurses ist das Einüben von Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse des schwerkranken und sterbenden Menschen und seiner An- und Zugehörigen, aber auch die Aufmerksamkeit der Pflegenden sich selbst gegenüber.
Die Inhalte des Kurses setzen sich aus verschiedenen Themenbereichen zusammen deren Basis die im Curriculum formulierten Kernkompetenzen sind.

Kernkompetenz 1 – Die Kernbestandteile von Palliative Care im Setting, in dem erkrankte Menschen leben, unter Einbeziehung der An- und Zugehörigen anwenden:
  • Entwicklung und Grundlagen von Palliative Care und Hospizarbeit, Organisationsformen
  • Anwendungsbereiche von Palliative Care und Hospizarbeit (Krankheitsbilder) und neurologische Symptome
  • Grundhaltung in Palliative Care
  • Handlungslogiken der unterschiedlichen Settings, jeweilige sozialrechtliche Grundlagen
  • Rollenverständnis Pflege/Soziale Arbeit

Kernkompetenz 2 – Das körperlichen Wohlbefindens während des Krankheitsverlaufes fördern:
  • systemische Denkweisen bzgl. Wirkzusammenhängen der biologischen, psychologischen, sozialen und spirituellen Dimensionen
  • Schmerz und Schmerztherapie, Konzept des „Total Pain“, psychosoziale Auswirkungen von Schmerz und komplementäre Entlastungsmöglichkeiten
  • Mundschleimhautprobleme und Mundpflege
  • respiratorische Symptome
  • gastrointestinale Symptome (Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Ileus, Diarrhoe)
  • neuropsychiatrische Symptome (Unruhe, Verwirrtheit, terminale Agitation)
  • Lymphödem
  • (ex-)ulzerierende Wunden und Dekubitūs;
  • Pruritus
  • Begleitung in der Sterbephase
  • Subjektivität und Dimensionen von Lebensqualität

Kernkompetenz 3 – Den psychischen Bedürfnisse der Patient*innen gerecht werden:
  • Belastungen, Chronifizierungen und Ausdrucksformen psychischer Erkrankungen und deren Behandlung
  • Reaktionen auf Verlusterfahrungen einschließlich psychosomatischer Zusammenhänge
  • Indikationserkennung und Maßnahmen zur Krisenintervention
  • systemische Betrachtung und Einordnung psychischer Bedürfnisse und Erkrankungen

Kernkompetenz 4 – Den sozialen Bedürfnisse der Patient*innen gerecht werden:
  • Familie und soziales Umfeld
  • Veränderung des Körperbildes und der Sexualität
  • psychosoziale Beratung und Begleitung (Unterstützungsangebote und Instrumente zur (Neu-)Anpassung von einzelfallbezogenen, palliativen Versorgungssystemen im Sozialraum sowie deren Koordinierung

Kernkompetenz 5 – Den spirituellen und existenziellen Bedürfnisse der Patient*innen gerecht werden:
  • Wahrheit am Krankenbett und Umgang mit existenziellen Fragestellungen (Sinnfragen und damit zusammenhängende Belastungen und Möglichkeiten)
  • Spiritualität (verschiedene Konzepte, Angebote und Interventionen zu religiös-seelsorgerischen und spirituellen Begleitung und Unterstützung)
  • Interkulturalität im Umgang mit dem Thema Sterben und Tod
  • Umgang mit Verstorbenen
  • Grundzüge verschiedener Weltreligionen im Hinblick auf deren Betrachtung der Themen Krankheit, Sterben, Tod und Trauer
  • Rituale und deren Bedeutung für das Wohlergehen

Kernkompetenz 6 – Auf die Bedürfnisse der pflegenden An- und Zugehörigen der Patient*innen in Bezug auf kurz-, mittel- und langfristige Umsorgungsziele reagieren
  • Abschiednehmen und Trauer (Definition von Angst, Trauer und Verlust, Verarbeitungsmodelle, Verschiedenartigkeit von Trauerverläufen)
  • Dimensionen und Formen der Belastung von pflegenden An- und Zugehörigen
  • systematische Erfassung von Belastungen und Risikofaktoren bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern in ihren Rollen als (pflegende und sorgende) An- und Zugehörige
  • Relevanz von präventiven Maßnahmen zur Verhinderung/ Linderung von Belastungen

Kernkompetenz 7 – Auf die Herausforderungen von klinischer und ethischer Entscheidungsfindung in der Palliativversorgung reagieren:
  • Grundlagen der Ethik (ethische Grundprinzipien: Autonomie, Schadensvermeidung, Fürsorge und Gerechtigkeit), Umsetzungsformen ethischen Denkens (Ethische Fallbesprechung)
  • Therapiebegrenzung und Therapiezieländerung
  • Sterbebegleitung und Sterbehilfe (Umgang mit Sterbewünschen)
  • Vorsorge und Krisenplanung: Patient*innen- und Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht, ACP (Advance Care Planning), rechtliche Rahmenbedingungen
  • Ernährung und Flüssigkeit in der letzten Lebensphase

Kernkompetenz 8 – Umfassende Versorgungskoordination und interdisziplinäre Teamarbeit umsetzen, durch alle Settings hindurch, in denen Palliative Care angeboten wird:
  • Aspekte der Teamarbeit, Vernetzung
  • Case-Management
  • informelle und formelle Angebote sowie Leistungsansprüche für die unterschiedlichen Handlungsfelder und Zielgruppen von Palliative Care

Kernkompetenz 9 – Angemessene interpersonelle und kommunikative Fertigkeiten in Bezug auf Palliative Care entwickeln:
  • Kommunikation
  • Wahrnehmung und Berührung
  • Konzepte von Bewältigungsstrategien
  • Gesprächsführungstechniken, Methoden und Assessmentinstrumente zur Erkennung und Unterstützung
  • verschiedene Beratungsansätze in Bezug auf die unterschiedlichen Zielgruppen und Settings
  • Kompetenzmodelle und Kompetenzen

Kernkompetenz 10 – Selbstwahrnehmung üben und kontinuierliche professionelle Weiterbildung praktizieren:
  • Stressmanagement und Bewältigungsstrategien
  • berufliches Selbstverständnis und Kompetenzentwicklung
  • Qualität und Qualitätsmanagement
  • Unterstützungsangebote zur Gesundheitsförderung inner- und außerhalb der eigenen Organisation
  • Fort- und Weiterbildungsangebote für das Handlungsfeld der Palliativversorgung sowie zur professionellen Reflexion

Kurszeiten

1. Kurswoche: 16.06. – 20.06.2025
2. Kurswoche: 15.09. – 19.09.2025
3. Kurswoche: 08.12. – 12.12.2025
4. Kurswoche: 02.03. – 06.03.2026

Der Kurs findet jeweils Montag bis Freitag von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr statt. Bei einem bereits begonnen Kurs ist der Quereinstieg ab der 2. Kurswoche möglich!

Kosten:

Die Kosten betragen 1.700,00 € (425,00 € je Kurswoche) pro Person zzgl. MwSt. Die Rechnung wird Ihnen gemeinsam mit der Teilnahmebestätigung zugesandt. Eine zinsfreie Ratenzahlung ist möglich. Die Rate ist dann jeweils bis eine Woche vor Beginn der Kurswoche zu entrichten.

Unterbringung:

Bei der Suche nach einer Unterkunft können wir Sie unterstützen.
Termin(e):
16.06.2025 – 06.03.2026
Kosten:
1.700,00 €
Zeit(en):09:00 Uhr - 16:00 Uhr
Gesamtzahl Unterrichtsstunden:160 Stunden
Ort:Help Fortbildungen UG (haftungsbeschränkt)
Große Ackerhofsgasse 10
99084 Erfurt
Kursleitung:Julia Lehmann
Max. Teilnehmerzahl:15 Personen
Zielgruppe:pflegende, pädagogische und therapeutische Fachpersonen aus dem Berufsfeld Palliative Care und Hospiz
Teilnahmevoraussetzungen:examinierte Fachkräfte (Krankenpfleger*innen, Kinderkrankenpfleger*innen, Altenpfleger*innen, Pflegefachmann/-frau), soziale Berufe, Therapeut*innen, Hospizkoordinator*innen, Hospizbegleiter*innen, Mitarbeiter*innen in SAPV sowie eine mindestens 2-jährige Berufserfahrung
Abschluss:Zertifikat der Akademie für Palliativmedizin am Malteser Krankenhaus Bonn nach dem Curriculum der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin
Anmeldung:Bitte richten Sie Ihre schriftliche Anmeldung mit tabellarischem Lebenslauf bis spätestens vier Wochen vor Kursbeginn an den Veranstalter. Sie erhalten nach Anmeldeschluss eine schriftliche Anmeldebestätigung.
Stornierung:Bitte beachten Sie hierzu unsere Geschäftsbedingungen.
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Help Fortbildungen UG (haftungsbeschränkt)
Große Ackerhofsgasse 10
99084 Erfurt

Telefon: 0361 2 12 12 12
Fax: 0361 2 12 12 13
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